Masken

Masken sind (nicht nur zur Karnevalszeit) ein handlungsorientiertes und motivierendes Thema im Kunstunterricht oder -je nach Schwerpunkt- auch im Werk-bzw. Textilunterricht.

Ich dokumentiere und reflektiere seit Beginn meiner Lehrertätigkeit nahezu jedes Unterrichtsthema, was es mir ermöglicht, auch nach mehreren Jahren Anschauungsmaterial zeigen zu können.

Meine „ersten“ Masken erstellte ich 2003 mit meiner damaligen Kunstklasse (Grundschule, Klasse 3) im Referendariat.

Als Grundlage nahmen wir weiße Pappteller, in die Augen- und Mundlöcher geschnitten und die dann mit Gouachefarben (Grundfarben aus der Flasche, zusätzlich Gold- und Silberfarbe) und allerlei Bastelmaterial (Federn, Perlen, usw.) ausgestaltet wurden. Zum Schluss wurde noch ein Haltestab angeleimt.

Eine recht einfache Arbeit, die gerade einmal zwei Unterrichtsstunden in Anspruch nahm.


Einige Zeit später übernahm ich an einer Realschule den Kunst-Wahlpflichtkurs der Klasse 10. Als Thema war „Veränderung“ vorgegeben, hervorragend geeignet für Masken: Hinter welcher Maske möchte ich mich verstecken und warum? Recherche im Netz gehörte ebenso zur Vorbereitung wie das Anfertigen einer Skizze mit Begründung der gewählten Darstellung.

Hier probierte ich zum erstem Mal Gipsbinden aus, um die Grundmaske herzustellen. Die sind zwar etwas teurer als Pappteller, bieten aber die Möglichkeit, eine relativ präzise Abformung des Gesichts zu erstellen.

Dick eingecremt* fertigten die SchülerInnen zunächst gegenseitig eine Halb- oder Vollmaske an. die sie dann mit Pappe, Draht, Papier und Gipsbinden weiter ausgestalteten. Die farbige Ausgestaltung erfolgte mit Acrylfarben, für die weitere Dekoration nutzten wir Federn, Bänder, Borten und Perlen, welche teilweise von zu Hause mitgebracht wurden. Die fertigen Masken wurden teilweise noch mit Klarlack überzogen.

Die Arbeiten gestalteten sich aufwändig und benötigten 8 Doppelstunden.

*Ich hatte eine parfümfreie, ökotestgute Gesichtscreme besorgt und die SchülerInnen gebeten, ggf. eine Creme mitzubringen, von der sie wissen, dass sie sie vertragen. Wichtig ist tatsächlich, die Creme dick aufzutragen, auch über die Augenbrauen und bis an den Haaransatz heran. Die Gipsbinden werden zunächst in Streifen geschnitten und dann vor dem Auflegen in Wasser getaucht. Es empfiehlt sich, den Oberkörper abzudecken. Die aufgelegten Gipsstreifen können im nassen Zustand wunderbar verstrichen werden. Je nach Größe der Grundmaske benötigten wir 15-30 Minuten.


Auch in der Grundschule ließ ich später Gipsmasken anfertigen zum Thema „Welches Tier würdest du gerne einmal sein?“. Und ja – es waren auch Einhörner erlaubt ;-).

Ich bevorzuge es, den Kindern das Erstellen der Grundmaske einmal zu demonstrieren und ihnen dabei nötige Tipps und Kniffe zu zeigen. Die Grundmaske wird im Übrigen nicht bewertet, sondern erst das ausgestalten der Maske. Das nimmt einigen Kindern oft die Sorge, der Partner könne die Maske ja nicht „ordentlich“ gemacht haben. Hier habe ich im Vorfeld die Creme betreffend eine Info an die Eltern herausgegeben mit Bitte um Bestätigung und notfalls Beibringen verträglicher Creme (lieber auf Nummer sicher gehen, aber bei mir hatte kein Kind Probleme mit der Creme).

Auch hier wird die Maske mit Pappe, Papier, Draht und anderen Hilfsmitteln ausgestaltet, wobei es hilfreich ist, ein Foto des gewünschten Tieres vorliegen zu haben. Vorherige Recherche in Tierbüchern und im Netz bieten sich an. Schnauzen und Ohren wurden aus geknickten Pappdreiecken angefertigt, die mit Gipsbinden an der Grundform befestigt wurden.

Nach der Ausgestaltung mit Temperafarbe und Bastelmaterial haben wir mit Heißkleber einen Tragestock an die Seiten der Masken geklebt.