Tag 4 unseres virtuellen Klassenzimmers und des gemeinsamen 10:00-Videochats. Diese Woche bleibt der Chatraum den ganzen Tag für die Kinder geöffnet, ab nächste Woche möchte ich die Zeit begrenzen und Präsenzzeiten ausgeben, zu denen der Raum besucht werden kann. Highlight ist momentan die Möglichkeit, gemeinsam das „Whiteboard“ zu bemalen. Meine Kollegin nimmt an jedem Chat teil, was mich sehr glücklich macht. Es bestärkt einen ungemein, wenn man nicht alleine ist.
Nachdem ich mich bereits gestern daran gemacht habe, meine Schüler in den Iserv einzupflegen und Kalender bzw. Aufgabenmodul zu bestücken, denke ich weiter darüber nach, wie das Lernen momentan nachhaltiger organisiert werden kann und dass ein „richtiges“ LMS vielleicht doch ganz sinnvoll wäre.
Der Iserv hat in didaktischer und methodischer Sicht seine Grenzen, eignet sich dafür wunderbar als Kommunikationstool, Dateiablage und als Admintool für die Pflege und Wartung der schuleigenen IT (ich spreche hier aus langjähriger Erfahrung im GS/Sek I-Bereich).
An Moodle wage ich mich nicht heran, sorry. Da verlasse ich mich auf KollegInnen, die mir davon intensiv abgeraten haben.
It’s learning steht uns vom Studienseminar aus zwar zur Verfügung, aber für eine Grundschule scheinen die Preise einfach zu hoch.
Ich hätte gerne einmal Einblicke in die mysteriöse „Niedersachsencloud“, ob sie sich trotz erster Auslegung auf weiterführende Schulen auch für Grundschulen eignet und was sie an Tools mitbringt. Kann ich Kurse anlegen? Differenzierungen einarbeiten? Inhalte (z.B. H5P) einbinden? Lernzuwachs dokumentieren? Individuelle Lernpläne erstellen und teilen? Wie sind die Feedbackmöglichkeiten? Kann ich Videokonferenzen abhalten sowohl mit SuS als auch mit KuK? Ist alles intuitiv zu bedienen? Besteht die Möglichkeit, Förderkommissionssitzungen und Konferenzen online abzuhalten?
Diese Fragen diskutiere ich auch im Videochats mit einer Kollegin, in denen wir die Vor- und Nachteile gegeneinander abwiegen. Eigentlich möchte ich danach gerne noch die verschiedenen Plattformen miteinander vergleichen, aber auch mein Tag hat nur 24 Stunden.
Heute morgen habe ich dann den Wunsch meiner Schüler erfüllt, „mal was zu spielen“. Spiele für 12 Leute, bei denen man sich maximal per Video sieht und hört, sind nicht so leicht zu finden. Ich entscheide mich zunächst für das altbekannte „Montagsmaler“, bei dem der Präsentator die zu erratende Sache auf das eingeblendete wWhiteboard malt. Die Kinder bekommen die Regel, wer denkt, das Rätsel lösen zu können, ruft seinen Namen und benennt dann die gesuchte Sache. Das klappt prima, und wir erraten einen Baum, einen Sandweg, einen Schrank und – zur allgemeinen Erheiterung – einen Globus (den alle als Osternest identifizieren).
Als zweite Möglichkeit zeige ich den Kindern „Quick draw!“ und ernte viele Lacher mit meinem Versuch, in 19 Sekunden eine Erbse zu zeichnen.
Dann habe ich noch ein Osterquizz gefunden, das mit jeweils drei Antwortmöglichkeiten prädestiniert scheint, das Umfragetool von BigBluebutton zu testen. Tatsächlich funktioniert das hervorragend und die Kinder raten eifrig mit. Die Antwort mit den meisten stimmen klicke ich dann an und meistens liegt die Mehrheit richtig.
Zum Abschluss berichte ich noch vom Stand der Dinge, den Iserv betreffend. Wer seine Zugangsdaten haben möchte, soll mir eine Mail schicken bzw. von Mama oder Papa schicken lassen. Ich sende dann die Zugangsdaten zu inklusive Anmeldetutorial.
Für morgen – Freitag – ist dann im Anschluss an unsere gemeinsame Stunde ein erster Ausflug in den Iserv geplant. Ich bin gespannt.