Digitavita

Über mich

Ganz früher

Meine ersten Erfahrungen mit Computern gehen auf den Atari zurück, den mein Vater, Kunsterzieher am örtlichen Gymnasium, schon früh im Arbeitszimmer stehen hatte. Während er damit seine Abituraufgaben und Berichte erstellte, durften wir Kinder ab und zu Pinball darauf spielen (Wer das nicht kennt: Man versucht, einen hüpfenden Ball möglichst lange im Spiel zu halten). Irgendwann kam dann auch ein BTX-Gerät dazu, mit dem die Bankgeschäfte erledigt wurden. In unserer ländlichen Umgebung geradezu revolutionär. 

1995

Meine erste Hausarbeit im Fach Geschichte (über den Limes) erstellte ich dann mit Calamus und Nadeldrucker, das war 1995. Im selben Jahr bekam ich meinen ersten Windows-PC, Betriebssystem Win 3.0, Absturzgefahr groß, Festplatte gerade mal 500 MB groß. Ich lernte gezwungenermaßen selfmade, wie man das Betriebssystem neu aufsetzt, Sicherheitskopien auf Disketten anfertigt und -wenn nix mehr ging – wie man so ein Gerät auseinander- und wieder zusammenbaut. Ich ersetzte Speichermodule, Laufwerke und war 1995 sehr stolze Besitzerin eines eigenen Internetanschluss. Nach der ersten Euphorie, (es gab nur wenige interessante Seiten und ich landete irgendwann in dem Chat einer sehr bekannten spanischen Prickelgetränkmarke) kam die erste horrende Telefonrechnung und damit wurde das Internet ab diesem Zeitpunkt von mir nur für ganz wichtige Dinge genutzt. 

Während uns im Studium die Abnahme eines „Gerätescheins“ abverlangt wurde (ich bin bescheinigte Episkopbedienerin), setzte ich meinen PC neben der Schreibarbeit vor allem in den Praktika ein, um Arbeitsblätter zu erstellen und Verlaufsplanungen in eine ansehnliche Form zu bringen. Dank der Sicherungen könnte ich auf diese auch heute noch zurückgreifen, externem Diskettenlaufwerk sei Dank.

2002

Ins Referendariat (zwischen diesem und dem Studium lagen drei Jahre Elternzeit) startete ich mit einem neuen PC (den ich nach wie vor aufmotzte), einem schnelleren Internetanschluss und einem Tintenstrahldrucker. Ich gab im Pädagogikseminar einen Workshop zur Arbeit am PC mit Kindern und besaß ziemlich zeitig eine gute Digitalkamera. 

Privat begann ich zu bloggen, zunächst über Kinder und Familie, später über Unterricht, digitale Medien und Hobbies. Das Babyzimmer und jetzt.de waren das, was jetzt twitter und co. sind. Austausch über Themen, die interessieren, die brennen, die polarisieren, die zu Diskussionen auffordern. 

2003

Meine erste Stelle hatte ich an einer Realschule, dank großzügigem Schulträger und rührigem Konrektor (es waren damals immer die Konrektoren, die sich als digitalaffig erwiesen) medial gut ausgestattet, soll heißen, es gab zwei Computerräume mit Beamern und Druckern. Für mich selbstverständlich, dass ich diese im Unterricht einsetzte, wo sie passten. Für das Fach Englisch, das ich fachfremd unterrichtete, gab es schon damals gutes interaktives Material eines großen Verlages. Im Kunstunterricht experimentierten wir mit Digitalfotografie und konnten die Ergebnisse dank Drucker ausstellen.

2004

Nach einem Jahr konnte ich eine feste Stelle an einer GHS ergattern und hier hatte ein Konrektor mit viel Herzblut im Altbau ein sauberes Schulnetzwerk errichtet, mit 6 internetfähigen Arbeitsplätzen im Klassenraum der Abschlussklasse, die mir zu einer Computer-AG verhalfen und ganz selbstverständlich im Unterricht eingesetzt wurden. Mit dieser Computer-AG führte ich 2006 mein erstes eTwinning-Projekt durch. 

2008

Nachdem ich 2008 näher an den Wohnort versetzt wurde, konnte ich mich an der neuen Schule richtig austoben. Auch hier gab es eine Schulleitung, die mich in jeder Hinsicht unterstützte und mir mein erstes „Smartboard“ bescherte. 

2011

Im Sommer 2011 wagte ich dann den Schritt in die Medienberatung und dort öffneten sich ganz neue Welten für mich. Endlich Leute, die dich nicht komisch angucken, wenn du von Speicherkapazitäten und Datendurchsatz redest. Die digital ausprobieren und vernetzt unterwegs sind. Die Ipads toll finden (okay, das waren nicht alle).

Hatte ich vorher die digitalen Medien selbstverständlich und nach Gefühl eingesetzt, begann ich nun, didaktisch zu argumentieren. Auch, um den immer lauter werdenden Kritikern gegenüber Argumente in der Hand zu haben. 

Ich plante und führte noch zwei weitere eTwinning-Projekte durch, entdeckte das Geocaching für mich und kaufte mir ein iPad, das ich versuchsweise im Unterricht einsetzte. Der heimische PC wurde durch ein MacBook ersetzt.

Durch das schnelle Netz hatten die Social Media enorm Aufschwung bekommen, allen voran Facebook. Das Ganze bekam eine andere Qualität. Nicht mehr reine Anwendungskompetenz stand im Focus, sondern Umgang mit sozialen Netzwerken, Datenschutz und Prävention. 

So führte ich 2011 zum ersten Mal ein Safer Internet Day durch, auf dem meine Schüler (Klasse 3 und 4) gemeinsam mit ihren Eltern eine Stunde lang den digitalen Mediendschungel durchstreiften. 

Kurzzeitig nahm ich das 2008 aus privaten Gründen eingestellte Bloggen wieder auf, aber nach der Geburt meines vierten Kindes fehlte de Zeit dafür und die Seite schlief ein.

2014

2014 wechselte ich erneut die Schule, diesmal in dass Amt der Konrektorin. Hier arbeitete ich mich intensiv und erfolgreich in sämtliche Verwaltungsprogramme ein, begleitete die Umsetzung des Medienentwicklungsplans und versuchte, mit Learning Snacks und Mikrofortbildungen das Kollegium vom Nutzen der digitalen Medien zu überzeugen. 2017 nahm unsere Schule als eine von 30 Grundschulen in Niedersachsen am Pilotprojekt des NLQ „Informatik und Technik in der Grundschule“ teil. Mein Kollege und ich hatten uns als Team angemeldet. 

Und wieder öffnete sich eine Welt. Ich (die sich vor Jahren eher sparsam erfolgreich mit HTML und PHP abgemüht hat) begriff Algorithmen, konnte Programme schreiben und – was noch viel besser ist – dies auch den Kindern vermitteln. Ich lernte mit Scratch, dem TurtleCoder und der Calliope, wie diese gewinnbringend im Unterricht eingesetzt werden können.

Meine Versuchslust und Begeisterung wuchs mit den Möglichkeiten und führte meine Projektklasse sogar bis zum Coding Cup nach Berlin, wo wir 2018 den dritten Platz in der Kategorie Einsteiger gewannen. 

Zusätzlich arbeitete ich mich in einen weitere neue Bereich ein: AR/VR und die Einsatzmöglichkeiten im Unterricht, GreenScreen, Erklärvideos, MakerSpace,…

Zunächst durch die erste Teilnahme am EduCamp 2018 in Neuharlingersiel und dann durch die Teilnahme an weiteren Barcamps/Tagungen hat sich mein persönliches Lernnetzwerk innerhalb des letzten Jahres explosionsartig vergrößert und hält sich (auch dank twitter und neuerdings mastodon) bis heute stabil. Vernetzung und Austausch über sämtliche Grenzen hinweg, alle mit dem selben Ziel: Unsere Kinder bestmöglich und zeitgemäß auf ihrem Lernweg zu unterstützen, zu fordern und zu fördern. 

2019

Im August diesen Jahres legte ich mein Amt als Konrektorin ab und kehrte in meine „alte“ Referendariatsschule zurück. Parallel dazu arbeitete ich für ein Jahr als kommissarische Fachseminarleiterin für das Fach Sachunterricht am Studienseminar für Grund-, Haupt- und Realschule in Vechta.

2020

Das Coronajahr. Mein Einstieg in die Welt der Lehrerfortbildung und Beratung zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht der Grundschule. Der Lockdown zwang uns alle zum Um- und Andersdenken über Unterrichtsstrukturen. Bei der Umsetzung neuer Möglichkeiten konnten und wollten dann leider viele nicht folgen, aus unterschiedlichen Gründen. In unserem Einzugsgebiet hat sich die fehlende bzw. mangelnde Infrastruktur als großes Hemmnis erwiesen (und leider hat sich dieser Zustand bis heute nicht wirklich verbessert). Meine Ideen und Umsetzungen findet ihr unter dem Oberpunkt „Unterricht“.

2022

In diesem Jahr habe ich mich dann endlich der Aufgabe gestellt, eine Schule zu leiten. Meine Traumschule hatte Bedarf und ja, manchmal fügt sich alles so, wie es soll. Meine Erfahrungen in der neuen Rolle findet ihr unter dem Oberpunkt „Schulleitung“.