Storytelling mit Augmented Reality – Interview mit einem Pokémon

Storytelling mit Augmented Reality – Interview mit einem Pokémon

Wie bin ich auf die Idee gekommen? Die App Pokémon Go habe ich seit 2016 und spiele immer mal wieder mal mehr mal weniger damit (das älteste Pokémon ist Pidgeot und wartet immer noch auf seine Megaentwicklung). Pokémon GO hat die tolle Funktion, dass man sich die Pokémons in ihrer tatsächlichen Größe durch  Augmented Reality anschauen kann. D.h. ich kann das Pokémon in der App dort platzieren, wo ich’s haben möchte und es mir dann ganz in Ruhe anschauen. Wenn ich das Pokémon in der App berühre, zeigt es seinen speziellen Kampfmove. Stichwort Vernetzung: Mein Trainerinnencode lautet 408131277925 😁.

Beim letzten Spaziergang durch den Wald, die Sonne schien so schön, kam mir die Idee, ein paar Pokémon im Unterholz und entlang meines Weges zu fotografieren. Ich wählte elf Pokémon aus und fotografierte sie. 

Diese Fotos habe ich dann in meiner dritten Klasse im Deutschunterricht zum Thema wörtliche Rede eingesetzt. Im Moment ist in der dritten und vierten Klasse bei uns der Hype zu den Pokémon Karten wieder enorm groß, so dass die Motivation diesbezüglich sehr hoch ist. 

Die Aufgabe lautete: Stell dir vor, du machst ein Spaziergang und triffst dieses Pokémon. Schreibe auf, was du es fragen, wie du dich mit ihm unterhalten würdest. Führe ein Interview mit ihm. Überlege dir auch, was das Pokémon antworten könnte. Notiere jedes Mal, wer fragt und wer antwortet. Setze das, was gesprochen wird, in Anführungszeichen (auch Gänsefüßchen genannt).

Die Kinder haben dann zu zweit je ein Pokémon-Foto bekommen („Boah, Frau Kruse, ist das echt?“ – kleine Erklärung über AR eingeschoben) und im Team das Interview ausgearbeitet. Wörtliche Rede wurde gekennzeichnet, Anführungszeichen auch. Vorgetragen wurde das Interview dann mit verteilten Rollen vor der Klasse. Dann kam das Highlight der Stunde: die Pokémon erschienen. Dank Screencast konnte ich meinen Handybildschirm auf das Activeboard (hier: Prowise) spiegeln. Also die App geöffnet und das passende  Pokémon für den jeweiligen Vortrag virtuell erscheinen lassen. Die Kinder konnten sich selber auf der Tafel sehen nebst dem eingeblendeten Pokémon und so mit ihm gemeinsam das Interview durchführen. Da die wenigsten Kinder die einzelnen Pokémon wirklich kennen, mussten sie bei den Antworten kreativ werden und haben sich tolle Dinge einfallen lassen. 

Zum Abschluss war der große Wunsch der meisten Kinder, ich möge noch einmal Glurak erscheinen lassen, ein sehr großes mächtiges Pokémon. Das Pokémon war so groß, dass es virtuell fast die ganze Klasse ausgefüllt hat.

Augmented Reality im Unterricht der Grundschule – Praxisbeispiele

Augmented Reality im Unterricht der Grundschule – Praxisbeispiele

Heute: Der Merge-Cube

Bereits auf dem EduCamp 2018 in Hattingen haben Marc-Albrecht Hermanns, Marc Seegers und ich in einer Session zu AR (nachzulesen hier – mit Dank an Marc) mehrere Möglichkeiten für AR im Unterricht vorgestellt. Die einzelnen Tools (von denen bis auf HP Reveal alle noch nutzbar sind) wurden gleichzeitig mit einigen Einsatzideen versehen. Wirkliche Erfahrungen über den praktischen Einsatz im Unterricht hatte kaum jemand – wie so oft bei „heißem Shice“. 

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